Vinpocetin: Erhöht die Merkfähigkeit

Vinpocetin ist eine synthetische Abwandlung von Vincamin - ein natürlicher Pflanzenwirkstoff (Alkaloid), welcher dem kleinen Immergrün (Vinca minor) entstammt.

Es wird als Arzneistoff bei Gehirnerkrankungen wie Demenz oder Alzheimer eingesetzt, wobei seine Wirkung dort umstritten ist.

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Es steigert den Blutfluss im Gehirn, erhöht die Gedächtnisleistung, und sorgt für eine gesunde Mikrozirkulation des Blutes in den inneren Organen der Augen und Ohren.

Darüber hinaus besitzt es einige neuroprotektive Eigenschaften.​

Einige Studien weisen darauf hin, dass Vinpocetins die Speicherkapazität des Gehirns erhöhen könnte.

In den USA und Deutschland ist es nicht mehr als Medikament im Handel erhältlich, jedoch wird es als Nahrungsergänzungsmittel verkauft, darüber hinaus ist es in der Body-Building-Community als Vasodilatator (gefäßerweiterndes Mittel) beliebt.

Vinpocetin auf einen Blick

gedaechtnis

Gedächtnis

konzentration

Konzentration

lernen

Lernen

kleines immergruen

Kleines Immergrün

  • Vinpocetin ist ein halbsynthetisches Alkaloid, das aus der Pflanze "Kleines Immergrün" gewonnen wird, welche in der traditionellen Heilmedizin gegen Kopfschmerzen und Migräne eingesetzt wird.
  • Es entfaltet seine Wirkung, indem es den zerebralen Blutfluss ankurbelt, und die Energieintensiven Prozesse des Gehirns unterstützt.
  • Als Nootropikum wird es hauptsächlich wegen seiner positiven Wirkung auf das Gedächtnis verwendet.
  • Es besitzt antioxidative Eigenschaften, beeinflusst Neurotransmitter-Konzentrationen, und scheint Entzündungen zu hemmen.
  • Es gibt einige Hinweise aus mehreren Studien, dass es Tinnitus-Symptome einschränkt (es fördert die Durchblutung der inneren Ohrenorgane).
  • Dosierung: Aufgrund der kurzen Halbwertszeit sollte die Tagesdosis auf mehrere Einzeldosen aufgeteilt werden. Zwischen 15mg und 30mg/Tag (3x 5mg - 10mg) ist ein guter Anfang. Auch geringere Mengen (5mg - 10mg/Tag) können effektiv sein. Wichtig: Es sollte in Kombination mit einer Nahrungsquelle eingenommen werden.
  • Vinpocetin wird allgemein als sicher eingestuft und ist gut erforscht. Jedoch wird von Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit, und Schlafstörungen berichtet. Mehr unter dem Punkt Nebenwirkungen & Toxizität.
  • Es wird in manchen Ländern zur Behandlung von Alzheimer und Demenz verkauft.

Geschichte​

vinpocetin molekülstruktur

Chemische Struktur von Vinpocetin

  • Vinpocetin (Ethylapovincaminoat) wurde erstmals im Jahre 1975 von den Ungarischen Forscher Csaba Szántay synthetisiert.
  • ​Für die Öffentlichkeit wurde es im Jahre 1978 unter dem Handelsnamen "Cavinton" (Hersteller: Richter Gedeon) zugänglich.
  • Heute ist es in der USA, Japan, und osteuropäischen Ländern im Einsatz, was hauptsächlich an seiner positiven Wirkung bei der Behandlung von altersbedingten Gedächtnisstörungen und zerebrovaskulären Erkrankungen liegt.

Dosierung

  • Die übliche Dosierung liegt zwischen 15mg und 60mg pro Tag. Es wird empfohlen die Tagesdosis in 2 - 3 kleinere Einzeldosen aufzuteilen, und gleichmäßig verteilt über den Tag hinweg einzunehmen.

Anfangs sollten nicht mehr als 5 - 10mg/Tag zugeführt werden. Da die Wirkung der Dosierungsmenge individuell abhängig ist (Gewicht, Stoffwechsel, etc), ist es möglich, dass schon eine kleine Menge ausreichend ist.

Aufgrund der schlechten Bioverfügbarkeit (6.2 - 6.7% in Menschen) sollte es zusammen mit einer Nahrungsquelle verzehrt werden - so kann es der Körper besser absorbieren (um 60-100%). (1)(2)(3)

Da es die Blutgerinnung beeinflusst und gefäßerweiternd wirkt, wird von einer Einnahme in Verbindung mit anderen blutverdünnenden Mittel abgeraten. Wer vor einer Operation steht, verzichtet mehrere Wochen vor der Op auf Vinpocetin, da es das Risiko für Blutungen erhöht.

Es wird schnell vom Körper aufgenommen (ca. 20 Minuten), und besitzt eine Halbwertszeit von 1,46 Stunden; nach 2 -3 Stunden nach Einnahme ist es nicht mehr im Blut nachzuweisen.

Es ist nicht-wasslöslich; die herkömmliche Darreichungsform ist die Pillenform.​

Wirkung & Wirkungsweise

  • Vinpocetin erhält die normale Blutgerinnung aufrecht. (4)
  • Es erhöht die Konzentration einiger Neurotransmitter (u.a. Dopamin, Noradrenalin) im Gehirn. (5)(6)
  • Es sorgt für eine Verbesserung der Sauerstoff- und Glukosezufuhr im Gehirn. (7)(8)(9)
  • Verbessert Gedächtnisleistung & Konzentrationsfähigkeit. (10)(11)
  • Verbessert die zerebrale Durchblutung. (12)(13)
  • Wirkt entzündungshemmend. (14)(15)
  • Linderung von Schlaganfallsymptomen. (17)(18)
  • Fördert die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems. (19)(20)(21)(22)
blutkreislauf

Der Blutkreislauf des Menschen

Vinpocetin besitzt mehrere Wirkungsmechanismen, welche für die antioxidativen, neuroprotektiven, und gefäßerweiternden Wirkungen zuständig sind.

Blutfluss​

Es erhöht den Botenstoff Cyclisches GMP (cyclisches Guanosinmonophosphat), welcher für die Weitergabe von Zellsignalen verantwortlich ist, und Vasodilatation fördert. (16)

In Folge wird das Blut dicker (Blutgefäße dehnen sich aus), und es kann mehr Sauerstoff und Glukose befördert werden, obendrein werden Abfallprodukte schneller vom Gehirn wegtransportiert.

Gedächtnis

tinnitus ohr

Hilfe gegen Tinnitus?

Bei einer Studie mit 12 weiblichen Teilnehmer konnten akute Steigerungen der Gedächtnis-Bildung beobachtet werden, nachdem ihnen eine Dosis von 40mg Vinpocetin verabreicht wurde. (23)

Kognitiver Verfall

In zwei Stunden zeigte sich eine verlangsamte Abnahme der kognitiven Leistung. (24)(25)

Tinnitus

Es steigetr den Blutfluss in den Gehörorganen, und kann daher zu Behandlung von Tinnitus eingesetzt werden. Bereits in mehreren Studien sah man einen signifikanten Rückgang der Tinnitussymptome. (26)(27)

Nebenwirkungen & Toxizität

Vinpocetin wird allgemein vom Menschen gut vertragen. In klinischen Studie wurden keine ernsthaften Nebenwirkungen festgestellt, jedoch gibt es keine Berichte über Langzeitanwender. (28)(29)

Jedoch wird vereinzelt von Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Schlafproblemen, und Benommenheit berichtet.

Es sollte nicht während der Schwangerschaft oder Stillzeit eingenommen werden, da es hierzu noch keine Studien gibt.

In einem Fall wurde von einem Rückgang der weißen Blutkörperchen berichtet. (30)

Es gibt Hinweise, dass Vinpocetin das Immunsystem bei Langzeitanwendung schwächt. (31)

Referenzen